Vorbereitung auf die Änderungen im Google-Algorithmus in 2018+
Vor Kurzem hatte ich die Gelegenheit, Pubtelligence für Google in San Francisco zu organisieren. Dabei kamen Online-Publisher aus unterschiedlichen Hintergründen, mit Seiten unterschiedlicher Größen und mit unterschiedlichem Erfahrungsschatz zusammen. Keine Rede hat das Publikum so sehr fasziniert wie die von Illya Grigorik, Teil von Google’s Webmaster-Team (Search).
Er erörterte, wie Publisher sich auf den Google-Algorithmus vorbereiten sollten und Änderungen bei Search Rankings im Jahr 2018 und darüber hinaus.
Das war keine Überraschung. Über Googles Such-Algorithmus und Webmaster-Praktiken gibt es ständig neue Gerüchte, Nachrichten und Bewertungen. Und das aus gutem Grund.
Publisher verlassen sich auf die Suchdienste von Google, um Besucher für Ihre Websites zu gewinnen. Die Änderungen im Algorithmus des Suchmaschinen-Riesen haben in der Vergangenheit ganzen Unternehmen zum Aufstieg und Sieg verholfen – niemand möchte dabei zurückfallen.
Hier werde ich auf die wichtigsten Punkte eingehen, die Illya Grigorik in seiner Präsentation behandelt hat. Ich werde auch auf einiges zwischen den Zeilen Gesagte eingehen. Darüber hinaus werde ich einige klare Leitinien für digitale Publisher zusammenfassen, sodass Sie bei Änderungen und Trends der Google-Suche ganze vorne mit dabei sind.
Google-Search-Trends für das Jahr 2018 und darüber hinaus
Es gab mehrere Schlüssel-Themen, auf die Google die Aufmerksamkeit in den folgenden 12-18 Monaten lenken würde.
Es ist wichtig zu wissen, dass Google die Such-Algorithmus-Updates nicht mehr so einführt, wie es in der Vergangenheit der Fall war (mehr zu diesen Google-Search-Änderungen hier). Das Einbeziehen von Künstlicher Intelligenz und Änderungen in der Art wie bezahlte Suchmaschinenergebnisse anzeigt werden stehen nun viel mehr in Zusammenhang mit der Art wie Google Suchergebnisse anzeigt und nicht mehr so sehr mit der Art wie Websites gerankt werden.
Oben können Sie sehen, welche Dinge die Google-Webmaster-Teams jetzt den digitalen Publishern gegenüber betonen. Bei Google konzentriert man sich nun stark auf „mobile Seiten“ (mehr über deren Besonderheiten hier) – besonders in aufstrebenden Märkten – und wie sie den Nutzern die richtigen Arten von Resultaten und Informationen liefern.
„Entgegen der landläufigen Meinung versuchen wir tatsächlich die Zeit, die Nutzer auf Seiten mit Suchmaschinen-Ergebnissen verbringen, zu reduzieren. Wir wollen, dass sie die Information nach der sie suchen, schnell finden; und das bedeutet weniger Zeit auf der Search-Result-Seite“ – Illya Grigorik, Google Webmaster Team
Oder genauer: Es wird betont, wie Google seinen Nutzern bessere Resultate schneller und effizienter liefern kann. Dazu gehört auch eine starke Konzentration auf Sicherheit.
Sie wissen, dass die Zukunft mobil ist, oder?
Den aufmerksamen Leser wird es nicht überraschen, dass Google die Zufriedenheit mobiler Nutzer mit der Suchmaschine weiter steigern möchte. Auf dem Gebiet waren viele Publisher recht langsam in der Anpassung, da sie ihre Seiten in erster Linie auf dem Desktop betrachten, und nicht in Mobilversion wie ihre Nutzer.
Im Anschluss kam es zu einem viel tieferen Gespräch darüber, wie Google Änderung im Nutzerverhalten auf Mobiltelefonen erfasst. Es nutzen nicht nur mehr Benutzer die Google Suche auf mobilen Geräten, auch wie sie die Ergebnisse nutzen verändert sich.
Google ist sich dieser Änderungen sehr bewusst; besonders in aufstrebenden Märkten. In Ländern wie Indian gehen sehr viele neue Benutzer mit mobilen Endgeräten online. Google stellt sicher, dass ihre Flagschiff-Technologie die Bedürfnisse dieser Nutzer befriedigen kann.
Viele Publisher haben über diese Trends gespottet, als Google sie vorgestellt hat. Meiner Meinung nach sollte man aber genau zuhören, wenn Google über so etwas spricht…
Die Änderungen, mit denen sich Google an diese Märkte anpasst und allgemeine Verhaltensänderung bei mobilen Nutzern werden sich dramatisch auf Publisher auswirken; unabhängig von ihrer Zielgruppe.
Google passt sich den Bedürfnissen dieser neuen Nutzer an und Publisher, die ihre Inhalte daran anpassen, wonach Google sucht, werden dafür mit mehr Traffic belohnt werden.
Also: Selbst wenn diese aufstrebenden Märkte vielen Publishern irrelevant erscheinen, sollten sie darauf achten, wie Google auf die Bedürfnisse dieser Märkte eingeht. Diese Änderungen bei Such-Algorithmus und Ranking werden alle Publisher betreffen, egal wer ihr Publikum ist.
Google wird Geschwindigkeit zu einem Ranking-Faktor machen
Bisher hat Google hauptsächlich mit wichtigen Besucher-Metriken bestimmt, welchen Einluss die Seitengeschwindigkeit auf die Besucher hat.
Ab Juli 2018 wird Google jedoch Geschwindigkeit als ein kleines Ranking-Signal hinzufügen.
Leider hat Google festgestellt, dass die meisten Publisher nicht sehr gut dabei sind, Geschwindigkeitsprobleme zu messen oder beheben.
Die Google-eigenen Tools machen es manchen Publisher sogar schwerer, wenn sie Dinge wie das Google PageSpeed Tool zur Optimierung verwenden… HINWEIS: Google selbst sagt, es sei nicht wichtig.
Was ist wichtig?
Geschwindigkeit mit dem „Developer Tools Waterfall“ wie Chrome selbst zu verstehen und zu verbessern.
Hier mehr dazu, wie Google selbst Site-Speed verbessert.
Was ist eine progressive Web-App?
Anfang des Jahres haben John Cole und ich einige der Trends für 2017 dargestellt und vorausgesagt, dass progressive Web-Apps (oder PWAs) am Ende des Jahres ein heißes Thema sein werden.
Eine progressive Web-App ist eine Mischung aus einem App-Erlebnis innerhalb eines mobilen Browsing-Erlebnisses. Google war sehr zuversichtlich in Bezug auf diese Technologie und war davon überzeugt, dass damit allen Nutzern von Suchdiensten geholfen werden könnte.
Google sieht, dass sich PWA mit AMP-Technologie (Progressive Web AMPs) vermischen wird, um mobilen Besuchern aus aller Welt eine schnelles, dynamisches und funktionelles Web-/App-Erlebnis zu bieten.
Google sucht nach Wegen, auf denen Menschen mit langsamen Internet-Verbindungen und hohen Datenkosten trotzdem schnell und erschwinglich an Inhalte im Internet kommen.
Google glaubt, dass davon letztlich alle Nutzer profitieren, da PWAs theoretisch mehr Funktionalität und bessere Geschwindigkeiten für mobile Besucher bieten.
Theoretisch bieten PWAs mehr Funktionalität und bessere Geschwindigkeiten für mobile Besucher. Dies ist ein zentraler Teil der Mission von Google: Nutzern zu helfen, Inhalte so effizient wie möglich zu bekommen.
Das war wohl der ausschlaggebende Grund für den „mobile-first index“.
Wann wird „mobil-first“ wichtig sein?
Für diejenigen, die nicht wissen, dass Google künftig den gesamten Search-Index auf mobil-first verlagern wird, hier die wichtigsten Punkte:
- Google verfügt gegenwärtig über zwei Search-Indices (Mobil und Desktop)
- Diese werden bald zu einem einzigen Index vereint werden
- Dieser Index wird die mobile Version einer Seite zuerst crawlen
Der mobile-first (mobil-zuerst) Index wurde offiziell Ende März 2018 eingeführt. Er wird ständig aktualisiert.
Laut Google gibt es bei diesen grundlegenden Veränderungen einiges zu beachten.
Hier die wichtigsten Punkte für Publisher:
- Eine mobile Website haben – um jeden Preis
- Lassen Sie Ihre mobile Seite nicht eine abgeschwächte Version Ihrer Desktop-Website sein
- Stellen Sie sicher, dass alle Elemente Ihrer Website auch auf der Mobilversion crawlbar sind (Google hat erwähnt, dass ihnen diese Problem aufgefallen ist)
- Stellen Sie sicher, dass strukturierte Daten, Meta Descriptions, Tags usw. auf dem Handy genau so eingerichtet sind wie auf dem Desktop (manche Websites haben dies bisher nur auf der Desktop-Version ihrer Website)
Im Allgemeinen sollte man sich vor „mobile-first“ nicht fürchten. Jedoch sollten alle Publisher sicherstellen, dass sie in den nächsten 6-9 Monaten an der mobilen Version ihrer Seite arbeiten; denn eine mobile Version, die nicht mit der Desktop-Version übereinstimmt, könnte schädigend sein.
Dies anzusprechen hat Elemente wie strukturiertes Daten-Markup verbessert…
Benutzer-Erlebnis wird die Neuerungen im Google Algorithmus bestimmen
In Übereinstimmung mit den Bemerkungen zuvor, dass Suchende wenig Zeit auf der Ergebnis-Seite verbringen sollen, hofft Google, dass durch die Lieferung von schnellen, reichhaltigen Ergebnissen die Such-Zufriedenheit für die Nutzer verbessern zu können.
Dies ist etwas, über das Publisher von Anfang an skeptisch waren. Reichhaltige „Snippets“ (Schnipsel) und „Knowledge Graph“ absorbieren schon eine Weile Inhalt von Publishern.
Unabhängig davon, was Publisher davon halten, wird dieser Trend weiter gehen.
Letztendlich sieht es so aus, als ob die Publisher, die bereit sind, sich anzupassen und diese Arten von „Suchen (Search)“ zu übernehmen, am besten dafür positioniert sind, Verkehr für die entsprechen Anfragen einzufangen – selbst, wenn es bedeutet, dass Google einige potenzielle Seitenansichten in dem Prozess für sich beansprucht.
Google verdoppelt den Einsatz bei diesen verbesserten Formen von Ergebnissen für Suchende. Sie haben ein paar neue Formen von Mark-ups für Google-Bilder bei der Präsentation vorgestellt und verkündet, dass nur wenige digitale Publisher den strukturierten Datenmarkt (oder Schema.org Markup) so ausschöpfen, wie sie könnten (oder Schema.org Markup).
Dies ist tatsächlich eines der umsetzbarsten Dinge für Publisher, um Traffic für die kommenden Monate zu sichern.
Durch die richtige Ausrüstung ihrer Website für gute Suchergebnisse, – falls möglich– können Publisher mit höheren Search-Rankings für entsprechende Schlüsselwörter rechnen.
Es gibt viele einfache Methoden, Ihrer Website strukturierte Daten hinzuzufügen. WordPress Nutzer müssen nur ein paar zuverlässige und benutzerfreundliche Plugins finden. Andere müssen nur einige einfache Code-Markups auf den Seiten hinzufügen, die am meisten von einem Markup profitieren würden.
Google nimmt Geschwindigkeit sehr ernst
Es überrascht also nicht, dass Google sogar noch mehr über Seiten-Geschwindigkeit redet. Sie schließen es tatsächlich als ein mobiles Ranking-Signal in diesem Jahr mit ein. Wenn wir an die Erkenntnisse von oben über aufstrebende Märkte und Verbindungs-Geschwindigkeit denken, ist dies keine Überraschung.
Jedoch haben viele Publisher vielleicht im Moment noch falsche Vorstellungen über Seitengeschwindigkeit.
Google hat gezeigt, dass bei fast 20 % aller Suchergebnisse der Suchende auf ein Ergebnis klickt und dann sofort wieder auf die Seite mit den Suchergebnissen zurückkehrt – noch bevor der Google Analytics-Tag auf der Website des Publishers „zündet“. Dies wird zur Bounce Rate der entsprechenden Seite addiert werden, ohne dass der Publisher je etwas davon erfährt.
Es war jedoch klar, dass Google das im Auge behält und wahrscheinlich den Publisher dafür bestraft.
Engagement-Metriken wie DOM interactive – die Zeit, die benötigt wird, bis eine Seite lädt und ein Benutzer mit ihr interagiert – scheint wesentlich wichtiger zu sein als etwa eine willkürliche Geschwindigkeitsmessung. Google betonte, dass es keinerlei Punktesystem für Seitengeschwindigkeit benutzt, um Websites zu ranken oder positionieren. Sie betonten jedoch wie wichtig es ist, dass Nutzer Inhalte schnell geliefert bekommen.
Dies ist die Motivation hinter der AMP-Initiative. Während Publisher immer noch extrem skeptisch gegenüber AMP bleiben arbeitet Google an Verbesserungen, um diese Technologie voranzutreiben. Sie wollen, dass Seiten beim Suchen sofort laden. Das ist eine gute Absicht.
Leider hat AMP immer noch viele Makel für Publisher; es mag für einige besser funktionieren als für andere. Was Publisher allerdings von der ganzen Initiative mitnehmen können ist Folgendes: Wer seine Website für schnelles Laden und TATSÄCHLICHE Geschwindigkeit optimiert, wird davon profitieren.
Google wird Websites in HTTPS konvertieren
Viele Publisher haben es herausgezögert, ihre Website mit SSL zu HTTPS zu konvertieren. Die meisten Gründe dafür gelten nicht mehr, da Sorgen über Umleitungen (redirects) oder Anzeigenpartner kein Grund zur Sorge mehr sind. Viele sind jedoch frustriert darüber, dass Google diese Änderung so betont, selbst wenn viele keine Benutzer-Daten auf ihrer Website erfassen.
Wenn HTTPS als Such-Ranking-Faktor bisher nicht genügend Anreiz war, um eine Website zu HTTPS zu konvertieren, hat Google eine Roadmap vorgestellt, wie sie künftig Publisher, die kein SSL auf ihrer Website haben, bestrafen werden.
Für Publisher, die sich dieser Änderung bisher verweigert haben, ist es nun an der Zeit zu wechseln. Wenn Sie sich Sorgen über Umleitungen machen – das ist nicht nötig. Umleitungen auf Server-Ebene und Host-Funktionen werden leicht mit diesen Herausforderungen fertig. Sorgen über Monetarisierung und Anzeigenpartner mit nicht-sicheren Seiten sind auch größtenteils überholt, da so gut wie alle hochwertigen Anzeigen-Anbieter HTTPS-Websites unterstützen.
Anmerkung: Für Ezoic-Benutzer können wir dies ganz einfach erledigen. Kontaktieren Sie Ihren Account Manager für Details.
Publisher, die zulange auf die Umstellung warten, werden künftig vielleicht das sehen:
Diese Informationen umsetzbar machen
Was sollten Sie also aufgrund all dieser neuen Informationen tun? Gute Frage. Als Publisher sollten Sie diese Punkte mitnehmen:
- Fokussieren Sie sich auf die mobile Version Ihrer Webseite (Inhalt, User Experience, alles)
- Überprüfen Sie Ihre Website ständig anhand der Parameter für den „mobile-first“-Index
- Fügen Sie mehr strukturierte Daten zu den Seiten und Bildern Ihrer Website hinzu
- Stellen Sie sicher, dass Ihr Inhalt schnell für Besucher lädt
- Konvertieren Sie Ihre Website zu HTTPS, wenn nicht bereits geschehen
Hoffentlich werden Sie mit diesen Punkten den Google Algorithmus-Verlagerungen und -Änderungen für die nächsten 12-18 Monate voraus sein. Möchten Sie noch mehr darüber erfahren, was bei Pubtelligence diskutiert wurde? Schauen Sie sich den nachstehenden Artikel über die anderen Sessions an.
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